Samstag, 16. Oktober 2010

Angekommen in Madietane

Hallo, Ich bin nun seit 4. Oktober in meiner neuen Heimat, in dem Dorf Madietane. Es ist wundervoll. Mir geht’s sehr gut! Ich hatte bis jetzt noch kein Internet, deshalb gab es noch keine Nachrichten von mir! Mein Aufenthalt begann hier mit dem ersten großen Erlebnis, der Hinfahrt! Ich fuhr aus Johannesburg heraus, mein bisheriges zu Hause, durch das anliegende Pretoria und dann eine lange Strecke über die Autobahn bis nach Mokopane. Dies ist die nächst größere Stadt von meinem Dorf. Dort ist auf den Straßen viel los, es gibt eine Menge kleine Läden. In denen werde ich nun das Jahr meine Großeinkäufe machen (Ich hatte bereits letztes und dieses Wochenende das Vergnügen eines Großeinkaufes). Neu für mich waren die Eselkutschen hier, die als Transportmittel dienen. Dieser Anblick ließ mich in eine andere Welt fallen... Ebenfalls die vielen sehr einfachen Dörfer an denen wir vorbeigefahren sind, in denen Esel, Ziegen und Kühe frei herumlaufen. Nachdem wir auf einer Schotterpiste entlang gefahren sind, lagen ein paar Berge vor mir. Und erst dann sah ich die ersten Häuser von Madietane. Das Dorf wird von kleinen Bergen umschlossen. Nachdem wir das Dorf durchquert hatten, erreichten wir die Lesedi School. Die ersten Kinder warteten schon auf uns. Wir betraten das Schulgelände und wir wurden mit einer typischen Handbewegung und vielen Umarmungen sehr, sehr herzlich begrüßt. Später ließen wir uns in unser Hütte nieder. Ich und Johanna teilen uns einen Raum und eine Küche. Es ist ein wunderschönes Grundstück mit vielen kleinen Häuschen die als Klassenzimmer und als Internat dienen. So einfach, aber so schön! Ich hab mich sofort wohl gefühlt! Die Lesedi School besuchen 189 Kinder von Klasse 1-7 und 30 Kinder in der Kindergartengruppe. Von denen sind 90 Kinder Internatskinder. Die erste große Herausforderung erlebte ich am dritten Tag. Zwei Lehrer fiehlen aus und ich hatte die Ehre, die fünfte Klasse (28 Kinder) für einen Tag, sechs Schulstunden, zu übernehmen. Es war toll, die Kinder arbeiteten wunderschön mit, ob wir rechneten, lasen, schrieben, buchstabierten, tanzten oder sangen... Die letzten Tage waren sehr anstrengend da die Kindergärtnerin ausfiel und ich mit Johanna meiner anderen Freiwilligen den Kindergartengruppe (30 Kinder) übernehmen mussten. Und das war echt nicht einfach... Die Kinder verstehen kein Englisch, sie sprechen Sotho (die Muttersprache aller Kinder hier)! Hinzu kam, dass wir nicht den Tagesablauf kannten, keine Reime, Lieder... Es war sehr anstrengend!!! Mein Tag ist hier relativ vollgestopft! Er beginnt 8.00 Uhr zum Schulbeginn. Aber die Zeit wird hier nicht so genau genommen! Also wird es meistens bisschen später... :) Dann helfe ich bis 14.00 Uhr im Unterricht oder lese einzeln mit den Kindern. Von 14.-16.00 Uhr hab ich frei. Doch das heißt keine Ruhe, den irgend ein Kind der 90 Internatskinder klopft immer an die Tür fragt nach Spielen, Büchern oder Medikamenten die wir in unseren Raum und Küche verwalten. Nach 16.00 Uhr helfe ich den Internatskindern bei den Hausaufgaben und gestalte danach ihren Tag. Im Bezug wie wir den Tag der Kinder gestalten ist uns eine große Freiheit gegeben. 20 Uhr lese ich die Gutenachtgeschichte für die Internatskinder und dann habe ich frei! Durch das sehr heiße Wetter in der letzten Zeit (obwohl es gerade erst Frühling ist) ist die Arbeit sehr anstrengend und ich freue mich auf die Ruhe Abends :) Die letzten Tage haben wir auf den Regen gewartet, der schon lange nicht mehr hier war. Es war bewölkt, doch es wollten nur ein paar Tropfen auf den sehr, sehr trockenen Boden fallen. Wenn der Wind bläst wird eine Menge Staub über den Boden aufgewirbelt und man kann nichts sehen! Das Leben hier ist sehr, sehr einfach. Erst wenn ich gerade schreibe fällt mir der Unterschied zu meiner Heimat auf. Die Toilette ist Quer über dem Schulhof und die Duschen gehen auch gerade nicht. Das heißt waschen ist am Waschbecken angesagt, inklusive Haare waschen und in der Küche haben wir auch schon seit der Ankunft kein Licht. Die Klassenzimmer sind sehr einfach. Es wird mit den einfachsten Werkzeug unterrichtet. Gestrickt wird zum Beispiel mit den Sticks vom Lutscher :) Diese Woche hab ich in meinem Zimmer ein Mikadospiel gefunden und mit den Mikadostäben mit den Kindern gestrickt. Und die haben sich gefreut!!! Bis bald, Laura :)

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