Jungen aus meinem Dorf, nach der Rückkehr aus einer Art Camp in dem sie traditionell in die Sothokultur eingeweiht wurden.
Zu Besuch bei einer Healerin (rechts, vor der Kochstelle) im Nachbardorf...
bei dem die neuausgebildete Healerin (rechts) rituell mit Tänzen ...
in ihre Arbeit einführt wurde.
Über Capetown auf dem Berg Lions Head, bevor...
ich Namibia und die Wüste Namib erkundete...
Nach langer Zeit gebe ich ein Zeichen von mir und nach kurzer Besinnung fallen mir auch wieder viele, viele Details aus meinem Leben hier in Südafrika von den verstrichenen Wochen ein… Durch unseren Lehrerzuwachs von Teacher Priska im Kindergarten, liegt mein Aufgabenbereich nach der intensiven Zeit im Kindergarten, in dem Lehrermangel herrschte, nun hauptsächlich in der Schule. So genieße ich jetzt meine Lese-, Handarbeits-, Mal- und Schreibstunden in den verschiedenen Klassen.
Nach der Schule geben ich und Johanna derzeit Netballtraining, da uns bald ein Turnier in Johannesburg bevorsteht und die besten Spieler, gebildet in einem Team gegen andere Schulen antreten dürfen.
An den Wochenenden, wenn wir Lehrer oder Kokos zu Zeremoniern in unseren oder benachbarten Dörfern begleiten, darf ich nach wie vor interessante Dinge über die Sothokultur kennenlernen. Im letzten Monat besuchten wir ein Nachbardorf, in dem eine ausgebildete Healerin traditionell in ihren Beruf eingeweiht wurde. Ich erlebte mit, wie die Frau im Bund von anderen Healerinnen in einem engen Raum durch einen speziellen Tanz und Gesängen in den Kreis der Healer aufgenommen wurde. Anschließend sprachen ausgewählte Männer und Frauen mit den Ahnen. Dies geschah in einem großen Zelt mit lauten Trommeln, Gesängen und Tänzen. Es war furchteinflösend und beeinduckend zugleich, wie hautnah Leute mit Ahnen in einer ganz anderen Ebene kommunizieren und anschließend, anwesend in einer ganz anderen Welt tanzen. Nach einer langen Nacht ging es am nächsten Tag wieder zu dem Haus der Healer und das Spektakel des Vortages wurde mit viel Alkohol und einem festlichen Mahl gefeiert.
Tragischerweise verlohr unserer Gärtner, nachdem er letztes Jahr schon seine Frau verlohren hat, letzten Monat seine Tochter, die drei Kinder hinterlässt. Nachdem Angehörige und Freunde die ganze Nacht in einem Zelt, auf dem Grundstück der Verstorbenen gebetet und getrauert haben, begleiteten wir den Leichnam am nächsten Morgen mit den Versammelten zum Grab. Nachdem hatte sich meine Meinung über die Beerdigungen in dieser Kultur definitiv geändert. Denn Trauer wird doch gezeigt, doch ist das wahscheinlich abhängig davon wie alt der Verstorbene war und wie nah er den Abschiednehmenden stand.
Und erst gestern wurde mir wieder bewusst, wie stark die Sothokultur in den Menschen meines Dorfs verankert ist. Nchdem alle Dorfbewohner durch lautes Schreihen, Jubeln und Singen aufmerksam gemacht wurden, besuchten wir am Nachmittag ein Haus in dem ca. 7 Jungs nach einem wochenlangen Ritual, abgelegen von unserem Dorf wiedergekehrt sind. Nach diesem Brauch leben eine Gruppe Jungen und Mädchen getrennt, in einer Art Camp und werden durch Riten in die Sothokultur eingeführt. Die Jungen die wir besuchten waren am ganzen Körper rot bemalt und trugen traditionellen Schmuck. Neben ihnen standen ältere Jungen mit Stöcken, die dafür sorgten, dass die Jungen gehorchten! Während der Zeit des Rituals, in der sie sich nur von Pap ernährten, war gestern der Tag, an dem sie eine festliche Mahlzeit zu sich nehmen durften. Nachdem wir ein Geschenk mitgebracht hatten, durfte ich ein Foto schießen.
Neben den interessanten Eindrücken in meinem Dorf, erlebte ich eine tolle Reise in meinen dreiwöchigen Ferien, die nach der der End of Term Performance in unserer Schule am 23. Juni begann und bei der meine Tanzgruppe endlich ihr Können bewieß. Nachdem meine Reise begann, besuchte ich Freunde in Johannesburg und Kapstadt und erkundete Namibia. Dieses Land beeindruckte mich landschaftlich auf der einen Seite aber ließ mich gleichzeitig auf der anderen Seite durch den deutschen kolonialen Einfluss erschrecken. Die tagelange Tour die wir durch die Wüste Namib gelaufen und gefahren sind, war ein Traum. Nun bin ich seit einer Woche wieder in mienem Dorf angekommen und lebe mich, wie nach jeder längerer Reise, erst einmal wieder ein!
Bis bald
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